Alban Nikolai Herbst (eigentlich Alexander von Ribbentrop), geboren am 7. 2. 1955 in Refrath bei Köln. Rechtsanwalts- und Notargehilfenlehre, Zivildienst, Abendgymnasium, Studium der Philosophie. Freier Schriftsteller. Von 1987 bis 1992 arbeitete Herbst, lizensiert mit US-amerikanischen SEC- und CFTC-Examen, als Aktien- und Devisenbroker in Frankfurt/M. Seit 1992 ist er wieder freiberuflicher Schriftsteller und Kritiker. Er lebt in Frankfurt/M. und Berlin. Von 1985 bis 1989 war er Herausgeber der „Dschungelblätter. Zeitschrift für die deutschsprachige Kulturintelligenz“. 2000 war er Writer in Residence an der Keio-Universität in Tokio, 2006 Jahresaufenthalt in der Villa Concordia, Bamberg. 2007 Poetik-Dozentur an der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
* 7. Februar 1955
von Stefan Scherer
Essay
Alban Nikolai Herbsts Werke entwerfen ihre Wirklichkeit an der Schnittlinie von Realität, Einbildung und literarischer Fiktion. Realität ist für Herbst das, was als historisches Ereignis oder als Erfahrung des Autors tatsächlich stattgefunden hat. Ebenso leibhaftig begegnen Herbsts Erzählern im Fortgang ihres Schreibens aber auch die eingebildeten oder erfundenen Figuren. Auferstanden aus der „Fantasie“ führen sie Gespräche mit ihnen, als existierten sie unabhängig von ihrer fiktionalen Konstituierung. Umgekehrt schleust Herbst nicht selten real existierende Personen in die Fiktionen ein. Aus diesem Wechselkontakt von Realität, Imagination und Literatur entsteht ...